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La Cocina – Der Geschmack des Lebens

Jesus mit Anger-Management-Problemen

In einem New Yorker Touristenrestaurant am Times Square namens „The Grill“ schuften Köche und Köchinnen aus aller Welt im Akkord. Agit-Prop nach einem Theaterstück von Arnold Wesker.

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Alonso Ruizpalacios‘ Film basiert auf einem Theaterstück von Arnold Wesker aus den 1950er Jahren und kultiviert selbst seine Theaterhaftigkeit. Das Studioset, das ein New Yorker Touristenrestaurant am Times Square namens „The Grill“, darstellt, ist einerseits ein verwinkeltes Labyrinth, das an Kafkas „Der Prozess“ erinnert, andererseits eine große Bühne - vor allem die riesige Küche mit den Arbeitsstationen, an denen Köche und (ein paar) Köchinnen aus aller Welt schuften, und das Lokal, in dem die Kellnerinnen in ihren gestreiften Kleidchen eine exakte Choreografie aufführen. Estela (Anna Diaz), mexikanische Immigrantin ohne Papiere, führt in diese Welt. Sie sucht nach Pedro (Raúl Briones Carmona), der aus ihrem Heimatdorf kommt und sich als der gemarterte Antiheld der Story entpuppt. Er ist lebhaft, aggressiv und auf Kante genäht, vor allem seit die Kellnerin Julia (Rooney Mara) ein Kind von ihm erwartet und abtreiben möchte. Schlimmer noch, aus der Kasse ist Geld verschwunden, der Verdacht fällt auf Pedro - und die Legalisierung seines Status‘, die der Chef wie eine Karotte vor seiner Nase baumeln ließ, rückt damit in unerreichbare Ferne.
LA COCINA ist weniger ein Film, der eine Geschichte erzählt, als eine Aneinanderreihung von Agit Prop-„Set Pieces“, die jeweils für sich als eine Art Tanz der filmischen Mittel und der Figuren inszeniert sind. Ruizpalacios hantiert mit Chören, Zeitlupe, Stop-Motion, Unschärfen und freischwebenden Zitaten, die aus dem Off aber auch von dem Typen stammen könnten, den Estela in der U-Bahn trifft. Der erste Dialog von Julia und Pedro ist um ein Hummer-Aquarium herum choreografiert, als Tanz zweier Lohnabhängiger um das perverse, noch lebendige Luxusessen. Später wird Pedro, der immer wieder, wie eine Art Jesus mit Anger-Management-Problemen, den kapitalistischen Status Quo im Betrieb in Frage stellt, einem Obdachlosen jenen Hummer serviert und darüber fast den Job verlieren. Zunächst hat das Drive, machen die formellen Experimente neugierig, aber umso länger der 2 ½-stündige Film dauert, umso mehr vermisst man eigenständige Charaktere, die sich entwickeln, und die Präzision in der Erzählung, die Kino möglich macht.

Hendrike Bake

Details

Originaltitel: La Cocina
USA/Mexiko 2024, 139 min
Sprache: Spanisch, Englisch
Genre: Drama
Regie: Alonso Ruizpalacios
Drehbuch: Arnold Wesker
Kamera: Juan Pablo Ramírez
Schnitt: Yibrán Asuad
Musik: Tomás Barreiro
Verleih: SquareOne
Darsteller: Rooney Mara, Oded Fehr, John Pyper-Ferguson, Laura Gómez, James Waterston, Spenser Granese
Kinostart: 16.01.2025

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Preview: La Cocina - Der Geschmack des Lebens

(La Cocina) | USA/Mexiko 2024 | Drama | R: Alonso Ruizpalacios

In einem New Yorker Touristenrestaurant am Times Square namens „The Grill“ schuften Köche und Köchinnen aus aller Welt im Akkord. Agit-Prop nach einem Theaterstück von Arnold Wesker.

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