Neue Notiz
Samia
Traum von Olympia
Yasemin Şamdereli konzentriert sich in ihrer Erzählung vor allem auf die Kindheit und Jugend der somalischen Läuferin Samia Yusuf Omar, auf die Zeit, als Samia noch eine Person war und kein „Flüchtling“.
Wenn Samia etwas liebt, dann ist es, zu laufen. Mit ihrem besten Freund Abdul rennt sie regelmäßig um die Wette durch ihren Stadtteil von Mogadischu, und jedes Mal gewinnt sie. Irgendwann hat Abdul keine Lust mehr, immer der Verlierer zu sein, und beschließt, stattdessen Samias Coach zu werden. Samia dagegen läuft weiter. Sie tritt in den Landesmeisterschaften an und träumt von den Olympischen Spielen. Währenddessen spitzt sich die Lage im somalischen Bürgerkrieg immer weiter zu. Die Islamisten patrouillieren die Straßen, und Samia kann nur noch heimlich trainieren …
Yasemin Şamdereli (ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND) erzählt in ihrem neuen Film die Geschichte der somalischen Läuferin Samia Yusuf Omar, die 2008 – mit gerade mal 17 Jahren und in geliehenen Turnschuhen – bei den Olympischen Sommerspielen in Beijing antrat und wenig später die Flucht nach Europa versuchte, bei der sie im Mittelmeer ertrank.
Mit seiner klaren Bildsprache, der stringenten, spannenden Erzählung und den sympathischen Hauptfiguren - die übrigens größtenteils und sehr glaubhaft von Laien gespielt werden – erinnert SAMIA manchmal an „Young Adult Fiction“: Während die beklemmende Geschichte von Samias Flucht die Rahmenhandlung bildet, konzentriert sich Şamdereli in ihrer Erzählung vor allem auf die Kindheit und Jugend Samias, auf die Zeit, als Samia noch eine Person war und kein „Flüchtling“: Die junge Samia wächst in ärmlichen, aber liebevollen Verhältnissen auf. Sie fühlt sich wohl in der großen Familie, die allabendlich auf dem Hof zusammenkommt, und bei der auch ein gutes Miteinander zwischen Männern und Frauen herrscht. SAMIA schildert, wie dieses friedliche Zusammenleben immer mehr zerrissen wird, und die Spielräume enger werden, insbesondere für Frauen.
Originaltitel: Samia – Little Dreamer
Italien/ Deutschland/ Belgien/ Schweden 2024, 102 min
Genre: Drama, Biografie
Regie: Yasemin Samdereli, Deka Mohamed Osman
Kamera: Florian Berutti
Schnitt: Mechthild Barth
Musik: Rodrigo D’Erasmo
Verleih: Weltkino
Darsteller: llham Mohamed Osman, Fathia Mohamed Absie, Fatah Ghedi, Elmi Rashid Elmi, Waris Dirie, Riyan Roble, Zakaria Mohamed Ali
Kinostart: 19.09.2024
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